Wer mir auf Instagram oder Facebook folgt, der hat bereits einige Einblicke in unseren Roadtrip der letzten zwei Wochen bekommen. Im Auftrag von McRent durfte ich 12 Tage lang eines ihrer Compact Plus Wohnmobile testen und schauen, wie das so ist, das Leben auf Rädern. Dabei sind wir ganz schön rumgekommen und von Barcelona runter bis nach Granada gefahren. Dieser Artikel ist also für alle, die Lust auf eine virtuelle Reise durch Spanien haben, und Inspiration für ihre eigene Reiseplanung suchen.
Dabei war uns im Grunde bis kurz vor der Reise gar nicht wirklich klar, wo wir lang fahren wollen. Zu viel gab es zu tun und schwirrte mir im Kopf rum, sodass ich die Reise gar nicht richtig vorbereiten konnte. Und dabei liebe ich Reiseplanung eigentlich. Für mich gibt es kaum schöneres, als mich auf Reiseblogs inspirieren zu lassen, mir Tipps zu holen und meine Route zu planen. Meistens wird die Reiseplanung dann während der Reise wieder über den Haufen geworfen oder abgeändert. Nicht, weil man alles falsch gemacht hat oder die Tipps nur Schönfärberei waren, sondern viel mehr, weil man einfach nicht alles planen kann und sich vor Ort andere Ideen und Möglichkeiten ergeben. Dadurch, dass wir vorher nicht viel geplant haben, war unsere Route relativ spontan und gut machbar.
Was uns bei der Reiseroute wichtig war:
- nicht zu große Distanzen am Anfang (schließlich muss man sich an das Wohnmobil-fahren auch erstmal gewöhnen)
- eher keine Städte, sondern eher ländliche Gegenden
- viele Strände
- ein wenig Berge
- möglichst unterschiedliche Landschaftszonen sehen
Da wir mit dem Hund unterwegs waren, wollten wir möglichst viel Meer und Natur. Außerdem war es schwer mit einem 7 Meter langen Wohnmobil in einer Stadt zu parken. Nach den Städtetrips der letzten Zeit, zum Beispiel nach London oder Prag, kam uns das aber auch mal sehr gelegen.
Roadtrip durch Spanien – Unsere Reiseroute für 2 Wochen
Station 1: Barcelona/Manresa – Abholen des Wohnmobils
Nachdem wir von McRent in Barcelona am Flughafen eingesammelt wurden, ging es per Taxi nach Manresa, ca. 1 Stunde Fahrzeit vom Flughafen entfernt. Dort befindet sich die Verleihstation von McRent und wir konnten zum ersten Mal einen Blick auf unser fahrbares Zuhause für die nächsten 11 Tage werfen: Ein Dethleffs Globebus T8, fast 7 Meter lang, 4 Sitzplätze, 1 Doppelbett, Küche, Badezimmer und eine geräumige „Garage“ mit Tischen und Stühlen. Nach der Einweisung und viel Input zu Wassertanks, Gasflaschen, Heizung, Abwasser und aufleuchtenden Lämpchen waren wir startklar. Ein Artikel zu den wichtigsten Fragen und Antworten beim Leihen eines Wohnmobils folgt übrigens noch (–> Hast du eine spezielle Frage? Dann schreib mir gerne und ich beantworte die Frage im Artikel.)
Station 2: Berga am Rande der Pyrenäen
Da wir erst gegen Spätnachmittag in Barcelona gelandet waren, haben wir uns einen Campingplatz relativ in der Nähe der Verleihstation gesucht, um nicht lange im Dunkeln rum zu irren. Der Plan ist leider nicht ganz so aufgegangen. Als wir in Berga ankamen, ca. 40 km entfernt von der Verleihstation in Manresa, wurde es bereits dunkel. Berga liegt am Rande der Pyrenäen, die Strecke dorthin ist ganz nett und vor allem einfach zu fahren. Man fährt den Bergen entgegen, bis man am Fuße der katalanischen Pyrenäen ankommt.
Campingplatz-Tipp: Das Berga Resort entspricht absolut nicht dem Camping-Standard, wie ich ihn vor allem aus Kindheitstagen gewohnt bin. Der Name Resort lässt eigentlich schon einige Vermutungen aufkommen, was einem dort alles geboten wird: Auf ca. 700 Metern liegt dieser Luxus-Campingplatz am Berghang mit Stellplätzen auf Terassen, teilweise hat man einen hübschen Blick ins Tal und auf die umliegenden Berge. Schnickschnack wie Indoor-Pool und Wellness-Angebote passen für mich persönlich nicht zum Camping. In der Nebensaison und unter der Woche ist es hier aber sehr ruhig und man ist fast alleine auf dem Stellplatz.
Die Parzellen sind für Anfänger wie mich nicht gerade einfach (ich sag nur rückwärts anfahren am Berg und einparken bei Dunkelheit, und das bei Begrenzungen durch Steinwände…). Aber wenn man das geschafft hat, dann hat man die Feuerprobe erstmal bestanden und schafft auch alles andere.
Preis: 25 €/Nacht für Wohnmobil mit 2 Personen + Hund + Elektrizität.
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Keine schlechte Aussicht in Berga, am ersten Morgen am Rande der katalanischen Pyrenäen.
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Unser McRent Wohnmobil auf dem Campingplatz in Berga
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Station 3: Girona in Katalonien
Weiter ging es am nächsten Tag Richtung Girona. Als kleiner Zwischenstopp zu den Stränden Kataloniens. Da wir den Nachmittag bei einem Freund aus Peru verbracht hatten, konnten wir von der Altstadt Gironas in der kurzen Zeit leider nicht viel kennenlernen. Aber es ist gut, Freunde auf der Welt verteilt zu haben, so kann man jederzeit wiederkommen und mehr entdecken.
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Bild: Nejron Photo/ shutterstock.com/pic.mhtml?id=179500583
Station 4: Platja d’Aro an der Costa Brava
Noch am selben Tag sind wir weiter nach Platja d’Aro gefahren, wo wir die Nacht verbringen wollten um morgens am Strand aufzuwachen. Bei Sturm und Gewitter kamen wir (wieder) im Dunkeln an und haben auf einem Parkplatz vor einem Campingplatz übernachtet, der bereits dank Nebensaison geschlossen hatte. Am nächsten Morgen sind wir weiter zum Meer gefahren, wo man offenbar in der Nebensaison ohne Probleme tagelang mit Wohnmobil direkt am Meer stehen kann, ohne das es jemanden stört. Der Tipp für Platja d’Aro kam von unserem Freund aus Peru, der dort am Wochenende von Girona aus öfters hinfährt. Mein Geschmack war es nicht und zu typisch war für mich der Costa Brava-Anblick von Strand und riesigen Bettenburgen. Nach Kochen im Camper mit Blick aufs Meer und auf die Wetterprognose für die nächsten Tage, haben wir beschlossen doch schon weiter Richtung Süden zu fahren, und zwar so schnell es geht.
Stellplatz-Tipp in der Nebensaison: Die (unbefahrene) Straße Avinguda de Verona Terol direkt am Strand von Platja d’Aro, unmittelbar neben dem Yachthafen. Hier kann man offenbar tagelang ihne Probleme umsonst mit Blick aufs Meer übernachten. Leider wussten wir das nicht vorher, sodass wir auf einem Parkplatz ca. 10 Minuten entfernt geschlafen haben. Dafür hatten wir WLAN inklusive, da das Signal bis nach draußen gereicht hat ;-)
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Geschlafen wird auf einem Parkplatz vor dem (geschlossenen) Campingplatz. In der Nebensaison kein Problem.
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Am Platja d’Aro kann man offenbar in der Nebensaison tagelang direkt am Strand stehen. Uns war das Wetter hier aber zu schlecht.
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Uns war das Wetter hier aber zu schlecht, nach einer kurzen Pause geht’s weiter.
Station 5: Playa de Oliva an der Costa Azahar
Circa 5 Stunden, eine Übernachtung auf dem Rastplatz und 550 km weiter südlich sind auf die Gegend Playa de Oliva an der Costa Azahar gestoßen. Rückblickend der Ort, der für uns am entspannendsten und schönsten war auf der Reise. Hier findet man endlos lange Sandstände und Naturdünen, kaum Bebauung (zumindest nicht an dem Teil, wo wir waren) und blau-türkises, klares Wasser mit wahnsinnigen Sonnenaufgängen am Strand. Hier haben wir ein paar Tage einfach mal die Seele baumeln lassen, viel mit dem Hund am Strand Frisbee gespielt, gekocht, gegessen, Wein getrunken und mit Meeresrauschen eingeschlafen und aufgewacht. Herrlich :)
Campingplatz-Tipp: Eurocamping, Playa de Oliva. Hier gibt es Stellplätze direkt an den Sanddünen ohne Zäune oder Begrenzungen, sodass man von der Wohnmobil-Tür direkt in den Strand stolpert. Außerdem gibt es einen kleinen Supermarkt (immer mal gut für frisches, warmes Baguette morgens) und lockere Nachbarn, wo der Hund auch auf dem Campingplatz ohne Leine laufen kann.
Preis: 26,80 €/Nacht für Wohnmobil mit 2 Personen + Hund + Elektrizität.
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Frühstück mit Meerblick am Playa de Oliva
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Playa de Oliva
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Das Meer direkt vor der Tür.
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… und wunderschöne Sonnenaufgänge bei unserem morgendlichen Strandspaziergang
Station 6: Orientalische Bazare und Hippie-Flair in Granada
Weitere 450 km südlich erreichen wir Granada, am Rande der Sierra Nevada, die erste und einzige Stadt die wir auf dieser Reise besuchen werden. Auch wenn ich Granada bereits von einer früheren Reise kenne, begeistern mich Granada wieder von Neuem. Diese Stadt hat etwas besonderes mit ihren kleinen Gässchen und historischen Häusern. Sowieso ist Andalusien ein absolut großartiger Teil Spaniens. Am einen Tag wundervolles Meer und wenige Stunden später ein paar tausend Meter hoch mit weißen Gipfeln in der Sierra Nevada, das geht echt nur in Andalusien. Dazu der maurische Einfluss, teilweise arabische Straßenschilder, orientalische Teelädchen mit Wasserpfeifen und kleine bunte Bazarstraßen erinnern hier wirkliche her an Marokko als an Spanien. Bis man wieder um die Ecke biegt und eine typisch spanische Flamenco-Show auf der Straße sieht. Und trotzdem passt das alles einfach wunderbar zusammen und man merkt, dass hier Mauren und Spanier tatsächlich über Jahrhunderte friedlich zusammengelebt haben und sich die Kulturen gegenseitig beeinflusst haben.
Granada hat mich irgendwie sehr an Cusco erinnert, mit seinen Straßenmusikern und Hippie-Schmuckverkäufern. Und ist definitiv ein Ort, den ich noch genauer kennenlernen muss.
Wenn man in Granada ist, dann sollte man auch unbedingt Zeit für die Alhambra einplanen, eine alte maurische Festung. Ich kannte die Alhambra schon von einer früheren Reise und leider waren die Karten für die nächsten 2 Tage ausgebucht. Aber das ist ja nun auch ein guter Grund um noch mal wiederkommen zu müssen.
Campingplatz-Tipp: Camping Sierra Nevada. Ein stadtnaher Campingplatz (zu Fuß bis in die Innenstadt ca. 30-40 Minuten). Leider jedoch trotz Nebensaison relativ teuer (sogar der teuerste auf unserer gesamten Reise).
Preis: 30 €/Nacht für Wohnmobil mit 2 Personen + Hund + Elektrizität.
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Es geht weiter…
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… und immer weiter Richtung Sierra Nevada.
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Station 7: Auf 2750 Metern über den Wolken in der Sierra Nevada
Obwohl der Himmel wolkenverhangen war, haben wir beschlossen von Granada aus die 50 km hoch zum Pico del Veleta (3384 m) zu fahren. Die Straße A-395 schlängelt sich hier von Granada aus um die Berge hoch, mit einer Steigung von ca. 6 %. Dennoch ist es eine wirklich gute und recht neue Straße, die man auch mit Wohnmobil locker hochfahren kann. Während das Wetter noch grau und trüb verhangen war unten im Tal, wurde es mit jedem Höhenmeter klarer und der Himmel immer blauer. Am Kilometer 23 gibt es eine Art Informationszentrum, wo man sich über Flora und Faune der Sierra Nevada erkundigen kann. Hier kann man zur Vorsicht auch nochmal nachfragen, ob dort oben bereits Schnee liegt, wenn man hoch will. Bei uns waren da oben aber noch kuschelige 11 °C und von Schnee dementsprechend keine Spur. Von dort aus geht der Weg nochmal um die 30 Kilometer nach oben, bis man mit dem Auto nicht noch weiter hoch kommt. Hier ist man dann auf bereits 2750 Metern und hat eine wunderschönen Weitblick über die Berge der Sierra Nevada und runter ins Tal.
Fahrtzeit ca. 1 1/2 Stunden hoch (und jeweils wieder runter), Pausen zum gucken und Fotos machen bereits mit eingerechnet.
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Im Tal regnet’s noch und ist grau…
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… doch desto weiter man durch die Wolken durchfährt …
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… desto blauer wird der Himmel!
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Und es gibt unendliche Viewpoints auf der Strecke.
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Auf 2750 m am Pico del Veleta. Höher kann man mit dem Auto nicht mehr fahren.
Station 8: Playa de la Mora, Tarragona
Von Andalusien aus sind wir innerhalb von 20 Stunden (inkl. Übernachtungspause auf einem Rastplatz) wieder 850km quer durch Spanien bis nach Tarragona gefahren, ca. 1 1/2 Stunden von der McRent Verleihstation Manresa entfernt. Die letzten Tage wollten wir noch die Sonne genießen, vor allem in Hinblick auf die Schnee-Fotos aus Deutschland, die bereits wieder in meinem Facebook-Stream aufgetaucht waren. Der Playa de la Mora ist ein hübscher Strand in einer Bucht, umrandet von Felsen, die mich ein wenig an die Algarve in Portugal erinnert haben. In der Hauptsaison ist es hier vermutlich schrecklich, in der Nebensaison allerdings wunderbar leer und entspannt. Das Wasser war noch so grade warm genug um ein letztes Mal für dieses Jahr im Mittelmeer zu schwimmen. Unser Stellplatz war mal wieder direkt am Meer, diesmal allerdings nur in zweiter Reihe.
Campingplatz-Tipp: Camping Torre de la Mora, Tarragona. In der Nebensaison entspannt und günstig, dafür aber relativ luxuriös und hübsch am Berg gelegen, einige Parcelas direkt am Strand, andere den Berg rauf mit Blick aufs Meer. Tolle Klippen zum Klettern mit hübschem Sonnenuntergang.
Preis: 20 €/Nacht für Wohnmobil mit 2 Personen + Hund + Elektrizität. Außerdem gab es eine Station zum Reinigen des Autos mit Staubsauger und Co, so dass wir unser Wohnmobil dort in Ruhe ausputzen konnten, bevor wir es in Manresa am nächsten Tag zurückgeben mussten.
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Die schönste Zeit des Tages = Frühstücken vor dem Wohnmobil in der Sonne mit Meeresrauschen <3
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Roadtrip durch Spanien: Mein Fazit
Es ist schon verrückt, wie schnell man sich an das Leben in so einem Wohnmobil gewöhnen kann. Ich war schon immer ein Camping-Kind und habe viele Urlaube auf Campingplätzen, in umgebauten Mercedes-Bussen und 60er Jahre-Wohnwagen verbracht. Jetzt allerdings mal am Steuer zu sitzen und selbst mit Mann und Hund durch die Gegend zu cruisen, war einfach wahnsinnig schön, und mein Vagabunden-Herz könnte sich an diesen Nomadenzustand durchaus gewöhnen. Bis wir uns den Traum vom eigenen kleinen Camper Van erfüllen können, werden sicherlich noch ein paar Reisen vergehen, aber diese Reise im Wohnmobil war zu mit Sicherheit nicht unsere letzte.
Hilfreiche Links und noch mehr Roadtrips:
- Nima von Abenteuer Spanien lebt mit Mann und ihren zwei Hunden in einem Mercedes Bus und arbeitet von überall ortsunabhängig. Auf ihrem Blog gibt es nicht nur tolle Tipps zum Leben im Wohnmobil, sondern – wie der Name schon sagt – auch zu Spanien.
- Bei take an adVANture von Elisa gibt es tolle Tipps rund um das Thema Reisen im Van, ob nun die Playlists mit den besten Roadtrip-Songs oder hilfreiche Adressen zum Leihen eines Bullis in Europa.
- Mischa von Adios Angst hat 2014 eine spannende Reise durch Europa mit seinem VW Bus gemacht. Die Reise mit Bus war sogar so eine Art Therapie für ihn. Auch jetzt noch ist er immer mal wieder mit dem Bus unterwegs, wie zum Beispiel gerade in Spanien.
- Silke ist Minimalistin und auf ihrem Blog minimalisch geht es eben genau darum: Minimalistisch leben. Auch sie war mit Wohnmobil in Spanien unterwegs und Tipps zum Sparen auf Reisen findet ihr hier.
- Carina von travel run play lebt gerade meinen persönlichen Traum und reist im VW Bus einmal quer durch Südamerika. Ich verfolge ihren YouTube Kanal regelmäßig und freue mich vor allem über kurze Videos aus Peru und Huanchaco, wo ich selbst gelebt habe.
Das Wohnmobil wurde uns freundlicherweise von McRent gesponsert. Vielen Dank dafür! Meine Meinung bleibt davon aber natürlich unberührt.
Bild von Girona: Nejron Photo/ shutterstock
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